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AutorenbildLene

Selbstliebe-Ritual statt typisches fotoshooting


Vom Vitamin FEM Podcast wurde ich zum Interview eingeladen und zu meiner Fotografie befragt. Wir sprechen darüber, ...


  • wie ich dazu gekommen bin, intime Fotoshootings anzubieten

  • was sich hinter einer intimen Heldenreise verbirgt

  • was das Angebot Selbstliebe-Fotoshootings für Frauen beinhaltet

  • was ein intimes Paar-Shooting ausmacht

  • wie die Shootings inklusive Vor- und Nachbereitung ablaufen

  • was die intimen Fotoshootings emotional machen können und warum sie einen therapeutischen Effekt haben können

  • ob Masturbation ein Bestandteil meiner Shootings ist


Hier kannst du dir das Interview anhören. Einfach auf Play drücken. Ich wünsche dir gute Unterhaltung.



Du liest lieber oder kannst gerade nicht hören? Hier gibt's das Transkript vom Interview für dich. Damit es leichter lesbar ist, habe ich es sprachlich etwas optimiert und überflüssige Wörter und Ähms weggelassen.



Herzlich willkommen zum Vitamin FEM Podcast. Wir sind Marret und Julia und in diesem Podcast von Frauen für Frauen und alle, die sich für Frauen interessieren, sprechen wir über Liebe, Sex und Weiblichkeit.


Marret: Ich habe heute eine ganz besonders spannende Interviewpartnerin und zwar ist das Lene Wichmann. Lene, wer könnte sich besser vorstellen als du selbst. Sei so lieb und sag unseren Hörern und Hörerinnen gerne wer du bist, warum du heute hier im Interview bei Vitamin FEM bist und was du so machst.


Lene: Hallo, liebe Marret. Danke für die nette Einleitung. Ich bin Lene, ich bin Fotografin, lebe in der Schweiz, in Bern. Ich habe mich auf intime Fotografie Fotografie für Paare und Frauen spezialisiert. Und warum ich heute hier bin... weil du so nett warst, mich einzuladen. Worüber ich mich sehr freue.


Marret: Ja ich freue mich auch super doll. Lene, du hast ein ganz besonders spannendes Thema. Für mich persönlich ist das ganz besonders spannend aber ich wette, wenn wir gleich anfangen darüber zu reden, was du genau machst, wird es ganz vielen anderen Menschen auch so gehen. Und zwar machst du Fotos von Paaren - intime Fotos - und nicht nur von Paaren, sondern auch sogenannte Selbstliebe-Fotos von Frauen ... Kann ich das so sagen, bei der Masturbation? Wäre das richtig betitelt oder würdest du es anders sagen?


Lene: Ich würde es ein bisschen anders sagen.


Marret: Dann sag es bitte anders. (Gelächter)


Lene: Darum geht es nicht vorrangig. Das kann Teil sein. War es bisher noch nicht. Dürfte es aber sein. Meine Fotoshootings sollen ein Raum zur Entfaltung, zum Entdecken - sich selbst entdecken sein, von daher gibt es nichts, was verboten ist, was nicht sein darf aber müssen muss gar nichts.


Es geht vorrangig um das mit sich selbst sein, fühlen, spüren, schauen, was passiert da mit mir, wie fühlt sich das an, wenn ich einfach in diesem Setting bin von... ok, jetzt werden hier Fotos von mir gemacht, da ist jemand dabei, der sieht mich, und da rein zu spüren, was macht das mit mir... mit dem zu gehen.


Alle Gefühle die dabei auftauchen sind in Ordnung, die dürfen sein. Das darf Freude sein, das kann auch Verzweiflung sein oder Trauer oder Überforderung. Falls das auftaucht - das muss natürlich nicht, das ist bei jeder Frau verschieden aber all das darf sein und hat da seinen Raum. Alles wonach die Frau sich fühlt, ist eingeladen in diesen Shooting-Raum.


Marret: Du hast dem Ganzen ja einen total spannenden Namen gegeben. Du nennst das Intime Heldenreisen. Ich glaube das ist der Grund, warum wir heute das Interview machen - Weil ich das einen tollen Namen finde und weil ich auch finde, dass man darunter ganz unterschiedliche Sachen verstehen kann. Jetzt werden sich Menschen fragen, wie kommt man auf so ein spezielles Angebot als Fotografin. Vielleicht magst du einfach kurz erzählen, wie es dazu kam?


Lene: Ja, das kann ich gerne machen. Die Intimen Heldenreise, noch zum Verständnis... Das ist der Name für die Paarshootings. Dieser Name ist tatsächlich aus einem meiner ersten Shootings mit einem Paar entstanden. Weil ich mich danach sehr ausführlich mit ihren ausgetauscht habe, sie mir viel erzählt haben, wie es ihnen geht und was das mit ihnen alles gemacht hat und was da aufgetaucht ist während der Session.


Und am Ende fiel der Begriff "das ist ja wie eine Heldenreise", eben weil man verschiedene Stationen durchlebt und eine Entwicklung durchmacht, die auch schon lange vor dem Shooting anfängt. Daraus entstand der Name und ich fand das sehr inspirierend und habe die Shootings dann deswegen danach benannt.


Und wie ich dazu gekommen bin... das war die eigentliche Frage.... Da haben verschiedene Dinge dazu geführt, wie sich das entwickelt hat. Es war tatsächlich eine Entwicklung. Ich bin nicht nachts auf einmal aufgewacht und dachte "Coole Idee, das mache ich jetzt." Das war wirklich eine Entwicklung, die auch mit meiner eigenen Entwicklung einher ging und meiner eigenen Entfaltung in bestimmten Lebensbereichen.


Ein Punkt war auf jeden Fall (das ist jetzt auch schon einige Jahre her) mein eigener Wunsch nach Fotos. Wo ich so einen Moment hatte und mir auf einmal ein Bild kam, von einem Bild und ich dachte, ja das wäre toll jetzt ein Foto zu haben... also diesen Moment festzuhalten. Da ging es gar nicht darum, dass es ein erotisches Foto sein sollte, sondern mehr um das Gefühl des Moments einzufangen, festzuhalten.


Dazu kam dann, dass ich einige Jahre in der Hochzeitsfotografie unterwegs war und da auch schon Erfahrung mit der Paarfotografie gesammelt habe und mir viele Paare begegnet sind und ich erlebt habe wie die so miteinander sind und wie sie ihre Partnerschaft leben und wie sie ihre Intimität auch vor mir leben wenn sie bei mir im Fotoshooting sind. Da rede ich auch erstmal nur vom Paarshooting im Park oder im Wald, irgendwo draussen oder auch Zuhause.


Da habe ich gemerkt, dass es vielen Paaren gar nicht so leicht fällt sich überhaut intim zu zeigen. Und da meine ich noch gar nicht Nacktheit. Sondern einfach die Verbindung miteinander zu zeigen, vor jemand anderem. Und dann werden auch noch Fotos gemacht. Das ist dann noch eine zusätzliche Herausforderung.


Das hat mich nachdenklich gemacht. Das war das Eine und ich dachte, wie kann man ihnen das erleichtern? Dadurch habe ich auch gemerkt, dass die Intimität das Spannende für mich an der Paarfotografie ist. Ich habe auch gerne Hochzeiten fotografiert aber ich habe gemerkt, dass diese Verbindung, dieser zwei Menschen das ist, was mich noch mehr fasziniert.

Das war ein weiterer Baustein.


Parallel zu all dem kam ich durch Freunde zur Philosophie des Tantra. Da bin ich in die Tantrawelt eingetaucht und hab da ganz viel für mich drin entdeckt. Tantra bezieht sich ja nicht nur auf die sexuelle Verbindung. Das geht ja schon viel früher los. Da geht es ja um das in Verbindung treten mit anderen Menschen und sich selbst vor allem auch. Und da habe ich ganz viel für mich drin gefunden und fühlte mich da sehr wohl mit diesem Bewusstsein und mit dieser Präsenz, mit der man anderen Menschen begegnen kann und was da alles so möglich ist.


Das hat mich fasziniert und inspiriert. Und dadurch kam die Idee auf... könnte ich das irgendwie verbinden - die Tantraphilosphie und die Idee von "wie kann man in Verbindung treten mit jemandem ohne Sex zu haben". Das hat mich fasziniert und mir kam der Gedanke... kann ich das mit der Paarfotografie irgendwie verbinden.


Da war ich an dem Punkt das ich dachte... Irgendwie muss das doch gehen. Ich will das jetzt ausprobieren. Ich brauche Paare, die da mitmachen und die sich zur Verfügung stellen für Experimente tatsächlich erstmal. Und da wusste ich selber noch gar nicht wohin das dann führt. So habe ich angefangen erste Shootings zu machen mit Paaren und dadurch habe ich dann auch erst mehr und mehr entdeckt, wohin das noch führen kann.


Im Gespräch mit den Paare habe ich herausgefunden, was wünschen sie sich, warum wollen sie mitmachen, warum stellen sie sich dafür zur Verfügung, warum haben sie da Lust drauf, warum finden sie das spannend. Rund um die Shootings, die ich durchgeführt habe, habe ich mich auch ganz viel mit den Paaren ausgetauscht über das, was da in ihnen vorgeht und was da passiert mit ihnen während dem Shooting aber auch schon vorher und hinterher auch. Was da alles so für Themen und Gefühle und Gedanken auftauchen, drum herum.


Marret: Darf ich da ganz kurz einhaken? Weil du jetzt schon so viele spannende Sachen gesagt hast und ich hab tatsächlich eine ganz konkrete Frage. Denn ich denke, dass bei Vielen so eine Frage aufkommen wird ... Das finde ich total spannend, das finde ich total interessant, das ist total besonders und irgendwie machts vielleicht auch Klick und man denkt, das würde ich auch gerne ausprobieren - weil tatsächlich ist ja Intimtität, da gebe ich dir recht,

ist ja ganz viel, das ist ja nicht nur Sexualität, sondern Intimität hat ja zwischen zwei Menschen nicht zwingend etwas mit Sexualität zu tun.


Und trotzdem glaube ich, dass sich viele bestimmt fragen, warum sollte ich das machen? Oder wer macht so ein Shooting? Und da würde mich aus deiner Erfahrung interessieren, was sind das für Paare, die zu dir kommen? Und aus welchen Gründen machen sie das Shooting? Was spricht sie an diesem Angebot an, das sie sagen, das möchte ich gerne ausprobieren? Oder welche Erfahrung möchten sie machen?


Lene: Das sind Paare, die sehr bewusst ihre Partnerschaft leben, denen sehr wichtig ist, gemeinsam zu wachsen. Etwas Neues entstehen zu lassen durch sie beide. Die Freude am Ausprobieren und Neues entdecken haben, sich selbst erforschen, ihre Partnerschaft erforschen, auch Verletzlichkeit erforschen.


Also auch Themen die mal unangenehm sind gemeinsam anzuschauen und das sehr bewusst. Sicherlich ist das nicht immer leicht. Das braucht sehr viel Bewusstsein und Offenheit und Vertrauen. Das sind Paare die sehr offen und neugierig unterwegs sind.


Marret: Würdest du so weit gehen und sagen diese Art von Fotoshootings haben tatsächlich schon sowas wie eine therapeutische Komponente? Ich weiss es ist ja keine Fototherapie und das dürftest du ja auch nicht so nennen, das ist mir bewusst aber glaubst du von dem was da passiert, das es therapeutische Elemente hat?


Lene: Das würde ich sagen. Also ich würde es nie so nennen, genau aus den genannten Gründen. Und ich bin darin ja auch nicht ausgebildet. Aber ja es hat tatsächlich eine Art therapeutischen Effekt. Das auf jeden Fall. Und das sagen auch Paare immer wieder. Das ist auch ein Feedback, das ich immer wieder höre, weil eben doch wirklich viel passiert, ohne das man da so sehr auf der Verstandesebene unterwegs ist und auch nicht alles analysiert.


Also man kann das, muss man aber nicht. Ich bin auch dafür da, um den Raum zu halten, für diese Dinge, die da auftauchen und für alles was da gesehen und entdeckt werden möchte. Das kann ich Freude sein, das kann auch mal unangenehm sein. Und genau darin sehe ich auch den Wert dieser Fotoshootings.


Es ist eine Chance, sich weiterzuentwickeln und sich mit Dingen auseinanderzusetzen, mit denen man sich sonst vielleicht weniger auseinandersetzt oder zumindest auf eine andere Art zu tun. Genau darum geht's. Auch wenn vielleicht ein Paar im ersten Moment, nicht ganz happy aus dem Shooting geht, das habe ich auch schon erlebt, dann heisst das nicht, dass das Shooting nicht erfolgreich war oder nicht gut gelaufen ist. All die Dinge, die da sichtbar werden, gehören dazu und sind eingeladen und dürfen sein.


Ich hatte auch schon Paare, die im ersten Moment, nicht ganz so happy aus dem Shooting gegangen sind, weil so viel Themen bei ihnen auftaucht sind bei ihnen, von "Oh Gott was machen wir hier." und "Dürfen wir das?" "Da schaut einer zu." "Bin ich schön?" "Wie sieht das überhaupt aus?" oder "Wie sehe ich aus beim Sex? Das kann ja nicht schön sein.", "Darf ich mich so zeigen?", "Darf das jemand sehen?" Diese ganze Litternei an Schamgefühlen und Ängsten und Zweifeln. Das fühlt sich natürlich nicht so angenehm an. Total nachvollziehbar.

Das kann natürlich den Eindruck geben von "Ist ja blöd gelaufen.", "War ja nicht erfolgreich.", "Jetzt haben wir hier versagt." Das taucht dann auch auf.


Ich habe genau dieses Szenario mit einem Paar erlaubt. Und wir haben uns dann nach dem Shooting sehr viel unterhalten, uns sehr viel ausgetauscht über das, was bei ihnen so vorgeht, wie sie sich so fühlen und es sind auch noch ein paar Fragen aufgetaucht. Wir haben uns wirklich Zeit genommen, das alles zu besprechen. Ich habe dabei viel mehr zugehört, als das ich bestimmte therapeutische Arbeit gemacht hätte. Ich war da, habe Fragen beantwortet, die noch aufgetaucht sind aber sonst habe ich gar nicht so viel gemacht, aktiv. Und doch hatte es die entscheidende Wirkung.


Wir haben uns dann gemeinsam dazu entschieden noch ein Shooting zu machen und sind dann mit den neuen Erkenntnissen und allen Themen, die dann einmal ausgesprochen waren, also nicht mehr wie so ein rosa Elefant im Raum waren, sondern einfach da waren und jeder wusste Bescheid und war sich auch bewusst darüber, wie geht's dem anderen in der Situation - das kommt ja auch noch dazu, dass man dann gerne anfängt sich über den anderen Gedanken zu machen und auch die Paare anfangen, sich über mich Gedanken zu machen, wie das jetzt für mich wohl ist und da ganz viel passiert.


Dann haben wir uns entschieden gemeinsam noch eine Session zu machen und aus der sind sie dann wie Helden rausgegangen. Und das haben sie dann selber auch so formuliert. Da ist einfach ganz viel an Transformation passiert und das war ganz schön anzusehen und da auch dabei sein zu dürfen und mit auf diesem Weg zu sein. Das haben wir gemeinsam entwickelt.


Marret: Lene ich glaube das ist ja auch genau das Spannende an dem Angebot, was du hast fotografische gesehen, das da so Transformationsprozesse passieren bei Menschen - nicht nur bei den Paaren auch bei den Einzelshootings, die du mit Frauen machst, passieren. Ich höre schon alle, die sich das Interview jetzt anhören, klingt alles toll, möchte ich auch haben, aber wie kann ich mir vorstellen, das es abläuft.


Selbst ich, die ich jetzt hier sitze und ja auch schon ein Vorgespräch mit dir hatte und mich auch gedanklich damit beschäftigt habe, weil ich es auch für mich selber super spannend fände, kann mir noch nicht wirklich vorstellen, wie sowas abläuft. Kannst du uns da einmal ganz kurzin den Ablauf reinholen, also wirklich von Kontaktaufnahme bis zum fertigen Foto und vielleicht sogar noch darüber hinaus.


Lene: Ja, kann ich versuche. Es ist natürlich auch etwas individuell, von Paar und Paar oder Frau zu Frau aber grundsätzlich läuft es meistens so ab, dass mich Paare oder Frauen anschreiben und mal anfragen oder sagen sie sind interessiert und sie wollen mal mit mir sprechen und herausfinden, wie das eben so abläuft... Ich habe dazu zum Ablauf selber und auch drum rum ums Shooting auch viele Informationen auf meiner Webseite...


Meistens kommen die Menschen eben über die Webseite, sodass sie schon einiges gelesen haben oft oder zumidnest schon einen groben Eindruck haben, worum es geht und dann schreiben sie mir und dann verabreden wir uns zu einem Video-Call und schauen gemeinsam, wo könnte die Reise hingehen, warum will das Paar das machen, das ist für mich auch immer ganz interessant und auch wichtig zu wissen. Dann beantworte ich gerne alle ihre Fragen, die dann meistens doch noch da sind. Meistens erzählen sie mir auch realtiv viel über sich als Paar und warum diese Erfahrung spannend für sie wäre. Wir lernen uns einfach locker kennen.


Ich finde das auch total spannend einerseits und andererseits ist es ja auch etwas, das sehr viel Vertrauen erfordert und wo wir vorher unbedingt herausfinden müssen, passen wir zusammen, fühlt sich das Paar mit mir wohl, fühle ich mich mit dem Paar wohl, auch das ist wichtig. Und wenn wir dann das Gefühl haben, "Cool, passt", wir haben da alle Lust drauf, auf die Reise miteinander zu gehen, dann verabreden wir uns zum Shooting. Manchmal gibt es nach dem Gespräch dann noch eine Überlegungsphase, manchmal tauchen dann noch ein paar Fragen auf... Das machen wir dann via Mail oder wir können auch nochmal miteinander sprechen. Das ist auch total ok.


Und dann verabreden wir uns zum Shooting. Dann gibt es auch dort vor Ort nochmal Redezeit, wenn Bedarf ist. Da kann auch nochmal thematisiert werden, was gerade noch so da ist, was aufregend ist und was noch schnell raus muss. Oder auch noch Fragen, die aufgetaucht sind. Dafür ist Raum und Zeit und das soll auch sein. Das gehört auch dazu.


Es geht nicht allein um dieses Fotoshooting. Da gehört vorher und nachher noch ganz viel anderes dazu. Wenn wir dann das Gefühl haben, wir sind parat, wir wollen starten, dann sprechen wir vorher auch noch, was sie anziehen wollen. Meistens bringen die Paare ein paar verschiedenen Sachen mit und dann besprechen wir gemeinsam, was eignet sich, worin fühlen sie sich wohl, was brauchen sie jetzt gerade noch - die Lieblingsstrickjacke oder die dicken Socken - für das Wohlfühlgefühl. Das ist auch wichtig und finde ich auch gut. Das soll absolut auch so sein.


Dann gehen wir in ein gemeinsames Ritual. Da mache ich gerne ein Schüttelritual am Anfang, das wir alle zusammen machen. Wo ich auch mitmache und wo wir zu Musik, wo ich ein bisschen anleite... das wir einmal alles abschütteln was wir gerade nicht mehr brauchen und wir uns alle einstimmen. Weil wir sind ja doch auch gemeinsam auf dieser Reise. Ich bin ja immer mit im Raum. Und auch wenn das natürlich eine Paar-Erfahrung ist, zu der ich nicht dazugehöre, bin ich mit dabei, ich bin mit im Feld, meine Energie ist mit im Raum... starten wir gemeinsam mit diesem Schüttelritual. Das macht auch locker und warm.


Danach gibt es eine Meditation, die vom Band kommt, mit der dann alles startet. Da kann sich das Paar dann einen Ort im Raum suchen, wo es sich wohl fühlt. Sie können sich hinsetzen oder hinlegen, wie es sich gut anfühlt. Dann läuft die Mediation vom Band und die bringt jeden für sich erstmal in Verbindung mit sich selbst und dann das Paar miteinander und führt dann hin zu mehr Nähe und Berührungen und Austausch miteinander und hat ein offenes Ende. Sie dauert ungefähr 20 Minuten. Im Idealfall führt sie das Paar an einen Punkt, ab dem dann alles von alleine läuft.


Marret: So habe ich es mir auch gerade vorgestellt.

Lene: Das hat bisher auch immer funktioniert. Wie es dann weitergeht, ist dem Paar überlassen. Da gibt es keine Regeln, keine Verbote, kein wie es ablaufen muss. Ich mische mich auch nicht ein. Ich gebe keine Anweisungen. Das ist dann der Forschungsraum des Paares und aus dem dürfen sie machen, was sie möchten. Das kann eine Massage sein, das kein miteinander sein und da liegen und Nähe spüren sein, das kann auch Sex sein, muss aber überhaupt nicht. Ist aber erlaubt. Wenn das gewollt ist. Für die Bilder ist es nicht wichtig.


Mir geht's hauptsächlich um die Intimität und für die braucht es keinen Sex. Für mich ist es in den Bildern nicht wichtig. Es darf aber Teil sein, wenn es dahin führt. Und wenn es sich für beide gut anfühlt und wenn sie das wollen in dem Moment, darf das sein. Und dann dauert es so lange wie es dauert. Da gibt es keinen festgesteckten Zeitrahmen, dass ich dann nach einer bestimmten Zeit sage, "So jetzt ist Schluss." Nein. Es dauert so lange wie es dauert.


Marret: Interessante Frage... woher weiss man denn, dass Schluss ist?


Lene: Meistens gibt es dann so einen Punkt, wo das Paar so langsam aus seiner Welt wieder auftaucht und realisiert.. Ah Lene ist ja auch noch da. Und dann kommt meistens die Frage "Ach Lene, wie geht's dir denn?" Und dann kommen wir meistens noch ins Reden, wenn sie das wollen. Ich bin natürlich auch immer neugierig zu hören, wie es ihnen dann geht, wie die Erfahrung war, ob es ihnen gut geht oder ob Fragen da sind. Oder irgendwas was gerade raus will. Meistens sitzen wir dann noch eine Weile da. Sie im Bett ich auf dem Fussboden gegenüber und dann unterhalten wir uns noch über alles mögliche. Irgendwann findet das dann sein Ende.


Damit ist der Prozess aber noch lange nicht abgeschlossen. Je nachdem wie das Paar auch in die Session geht. Davon hängt es sicher auch ab. Wo steht das Paar, mit wieviel Offenheit und Neugier und wie befreit gehen sie da auch schon rein. Oder bringen sie doch noch ein bisschen an Scham und Hemmungen und Zweifeln auch mit. Davon hängt es dann auch ab, wie sie am Ende raus gehen und was da noch alles passiert hinterher. Eine Weile danach kommen dann die Bilder noch mit ins Spiel. Erstmal wirkt das Erlebnis ja nach und ... Erstmal wirkt das Erlebnis für sich und da gibt's dann sicherlich danach, zu hause auch noch Austausch und Dinge, die sich zeigen, die man entdeckt. Also das wirkt auf jedenfall noch nach und da gibt's dann auch neue Erkenntnisse, die ich dann nicht immer noch miterlebe, die nicht immer noch mit mir ausgetauscht werden aber machmal schon und irgendwann dann kommen ja noch die Bilder dazu.


Das ist dann wie das i-Tüpfelchen auf dem Ganzen. Wo man sich dann auch noch sieht. Und die Bilder dann auch noch ganz viel dazu beitragen können, wie sich so die Sichtweise die eigene, auf sich selbst, auf den Partner vielleicht noch verändert, wo man dann auch nochmal neue Dinge entdeckt, wo im schönsten Fall, das habe ich jetzt auch schon oft erlebt, vor allem bei den Frauen passiert da sehr viel. Die dann auf den Bildern sehen "Boah ich bin ja schön" Da kriege ich gerade Gänsehaut, wenn ich das sage...


Für Frauen macht dieser Fakt, dass es da noch Bilder gibt, ganz viel aus, indem wie sie sich selber sehen, wie sie sich wohlfühlen, wie befreit sie sich dann auch fühlen. Im Idealfall tragen die Bilder dann auch dazu bei, dass sie aufeinmal erkennen "Wow, das bin ich. Wie schön. Wie toll. Tolle Frau auf den Bildern." Und das widerum macht dann natürlich auch ganz viel aus im Miteinander mit dem Partner.


Weil sie sich ganz anders fühlen, sich selber anders sehen und ganz anders in die nächste Begegnung mit dem Partner gehen. Wovon er ja dann auch was hat. Oder sie. Je nachdem. Muss ja nicht immer nur Mann und Frau sein. Das dürfen auch zwei Frauen oder zwei Männer sein. Das geht natürlich auch ist auch herzlich eingeladen.


Marret: Mich würde jetzt noch interessieren das was du jetzt beschrieben hast... also ich kann mir das tatsächlich jetzt sehr viel besser vorstellen.. das gilt doch aber letztendlich für beide Shootings. Das gilt für die Paarshootings vom Ablauf her und das gilt ja aber genauso für die Selbstliebe-Shootings, ne. Auch da hattest du ja gesagt, es gibt eine Vorbesprechung, es gibt das Shooting an sich, es gibt eine Nachbesprechung. Es darf zu Sex führen - Sex mit sich selbst, es muss aber nicht. Im Grunde gelten doch da in Anführungszeichen die selben Regeln oder?


Lene: Also der Ablauf ist grob ähnlich. Auch da gibt es viel Raum für Austausch für Reflektion, wobei eben das Shooting für die Frauen, das läuft noch ein bisschen anders ab. Der Shootingsteil an sich, da gibt es noch ein bisschen andere Anleitung, andere Rituale aber es ist ähnlich. Auch da passiert meistens ganz viel hinterher auch noch. Oder auch während den Shootings. Es gab bisher auch jedes Mal sehr emotionale Momente. Die passieren dann einfach. Das ist ja nicht programmiert oder as nehmen wir uns nicht vor. Die Frauen nehmen sich das nicht vor und mein Ziel ist das auch nicht unbedingt. Ich habe da keinen fixen Ablauf und an der Stelle müssen die Emotionen und an der Stelle diese Emotionen... Nein gar nicht. Es passiert einfach, was passieren will.


Meistens gibt's auch sehr emotionale Moment und die dürfen auch sein. Darum geht's auch letztendlich. Das ist auch das, was meine Shooting vielleicht auch von anderen Shootings unterscheidet. Das es wirklich um diesen Prozess auch geht, mit sich selbst. Sich selbst wahrnehmen und entdecken und sich erlauben, was gerae sein will. Es ist nichts richtig und nichts falsch. Es gibt keine Regeln. Man kann nichts falsch machen. Auch ein vermeintliches Gefühl von Versagen, weil jetzt habe ich da geweint oder jetzt habe ich mich da unwohl gefühlt in dem einen Moment, weil irgendein Thema aufgetaucht ist, was mich berührt hat.. Das ist kein Versagen. Das ein Teil vom Entfaltungsprozess der sein darf und herzlich eingeladen ist. Und worum es geht. Natürlich geht es auch um schöne Bilder aber erst im zweiten Schritt. Es geht eigentlich mehr um diese Selbsterfahrung.


Marret: Und die Bilder werden ja im Zweifel immer schön sein, weil sie ja eigentlich nur die Dokumentation sind von dem was da an Prozess stattgefunden hat. Es ist ja nicht eine Bewertung von Schönheit im objektvi-klassichen Sinne von Was ist schön? Oder was sehen Menschen als schön an, sondern es sind ja ansich schon schöne Bilder, weil sie ja diesen ganz persönlichen, individuellen Prozess darstellen. Also so würde ich das jetzt verstehen.


Lene: Ja und das wäre auch mein Wunsch, dass die Frauen und die Paare offen sind, dass so zu sehen. Da kommt natürlich auch immer noch das Thema von Selbstwahrnehmung - wie sehe ich mich selber, was denke ich selber, was Schönheit ist oder welchen Idealen ich entsprechen muss.. vermeintlich... Das kommt ja da alles mit rein.


Schön ist natürlich, wenn die Menschen offen sind, sich da auf eine neue Art und Weise zu entdecken und dann auch Schönheit sehen können. Und sich nicht verzetteln in der Cellulite, die da vielleicht irgendwo ist. Diese Dinge gibt's halt auch, die sind da ... aber mein Wunsch wäre, das die Menschen ihre tolle Ausstrahlung auf den Bildern sehen. Und sich in ihre tolle Ausstrahlung verlieben.


Marret: Ich habe mir viele deiner Bilder angeguckt. Was glaube ichgar nicht anders sein kein, weil es sind grossartige Bilder, nicht weil du so eine tolle Fotogafin bist - das bist du natürlich auch aber sondern eben, weil sie sozusagen eine Dokumentation sind von einem so schönen persönlichen intimen Prozess. Ich mein, was gibt es schöneres, als sich auf so einen schönen Prozess einzulassen. Und dass dann am Ende noch individuelle, tolle, schöne bilder dabei rauskommen ist ja sozusagen Bonus, wie du schon gesagt hast. Eigentlich geht es ja um den Prozess, was passiert während man sich da rein begibt sozusagen.


Jetzt ist es ja so Lene, ich merke es schon... wir könnten noch stundenlang darüber reden, weil es einfach ein total schönes Thema ist, ein total wichtiges Thema ist... Ich könnte noch Ewigkeiten mit dir über das Thema Selbstliebe reden und warum es so ergreifend ist, dass Frauen dort auch für sich erkennen, dass sie schön sind - in all ihrer individuellen Schönheit, die sie mitbringen. Wir haben tatsächlich darüber gesprochen, dass es ja auch noch die Möglichkeit gibt ein zweites Interview zu machen und das sollten wir vielleicht tatsächlich in Angriff nehmen.


Mir wäre noch wichtig, weil wir darüber auch im Vorgespräch darüber gesprochen haben, einfach noch kurz darauf hinzuweisen...das ist ja nicht das Einzige was du machst. Und wir wollen ja hier auch ein schönes Bild von dir - also wer bist du, was bietest du alles an - präsentieren... Hol doch mich und vorallem die Hörer und Hörerinnen mal ganz kurz ins Boot, neben diesen Paarshooting und neben diesen Shooting mit Frauen, was du noch so machst, für was man dich buchen kann, für welche Dinge du Ansprechpartnerin bist.


Lene: Sehr gerne. Das würde ich noch eine Sache ergänzen zu diesen Shootings für Paare und Frauen... Ich habe auch erste Efahrungen damit gemacht, Männer zu fotografieren, einzelne Männer. Da schaue ich mal, wie sich das weiterentwickelt. Das ist vielleicht ein neues Feld, was entstehen könnte. Mal sehen.


Was ich in dem Zusammenhang auch neu entwickelt habe, was man auch auf meiner Webseite findet, sind Naturliebe-Shooting. Ähnlich eigentlich wie die Heldenreisen und die Selbstliebe-Shootings einfach in der Natur. Mit Nacktheit, wenn man das möchte. Wo es einfach um das Fühlen und Spüren und Sein in der Natur geht. Das sich verbinden mit der Natur und diese Shootings gehen nicht ganz so lang, die laufen ein bisschen anders aber geht in eine ähnliche Richtung. Das noch so als Facette zu diesen Shootings für Privatpersonen.


Und dann, weil mich eben das ganze Feld um Intimtiät, Körper, Persönlichkeitsentwicklung interessiert und ich gemerkt habe, dass mehr und mehr Menschen auf mich zukommen, die beruflich in diesem Feld unterwegs sind, weil sie eben meine Bilder entdecken und dann denken "Ohja ich brauche ja Bilder für meine Webseite" habe ich mich zusätzlich unter der gleichen Überschrift sozusagen auch darauf spezialisiert Bilder für Therapeuten, Bodyworker und Coaches zu machen, die beruflich in diesen Feldern unterwegs sind und die ja auch gutes und hochwertiges Bildmaterial für ihre Webseiten oder auch Social Media brauchen. Das ist so der zweite Part.


Marret: Wir verlinken es aber sag doch einmal wie wir dich im Internet finden. Ich wette, es wird jetzt viele Menschen geben die sagen, das muss ich mir näher angucken. Vielleicht sagst du's einmal. Ich finde das immer ganz schön. Vor allem für die, die dann doch nicht so weit runterscrollen, wie man dich findet im Internet.


Lene: Man findet die intimen Fotoshootings auf www.intimatestatements.com und die Business-Shootings auf www.lenewichmann.com. Es gibt zwei Webseiten, weil es ja dann doch unterschiedliche Menschen anspricht und unterschiedliche Angebote sind. Und natürlich auch auf Instagram und Facebook.


Marret: Natürlich. Das werden wir natürlich in den Shownotes verlinken, gar keine Frage. Also ich glaube du hast selber gemerkt, mir geht's auf jeden Fall so, dass - und deshalb wollte ich ja auch so dringend dieses Interview mit dir machen - dass dieses Thema wahnsinnig viel Potenzial hat. Ich find's wahnsinnig spannend für unser Portal, für Vitamin FEM, weil ich glaube das du ganz viele Aspekte vereinigst mit dem was du tust, die uns auch betreffen, über die wir schreiben, über die wir sprechen wollen und die wir zum Teile auch enttabuisieren wollen. Da geht es ganz viel um's Frau sein, es geht auch um Sexualität, es geht aber vor allen Dingen auch um Selbstliebe Themen tatsächlich.


Es geht viel um Intimität und darum, dass wir vielleicht lockerer werden im Umgang mit unserer eigenen Intimtiät - ob die nun sexuell ist oder nicht - und deshalb finde ich, passt du so wahnsinnig gut für uns in diese Interview und ich würde mich super freuen, wenn wir das wiederholen würden - nicht im Sinne von, wir machen das selbe nochmal, sondern wir picken uns vielleicht bestimmte Punkte, die jetzt besonders interessant sind und wo wir vielleicht auch Rückmeldung kriegen von den Hörern und Hörerinnen nochmal raus und setzen da nochmal mit einem neuen Interview an. Mich würde es sehr freuen. Ich bedanke mich für heute. Ich finde es ist grossartig, was du tust und werde sehr gespannt weiter verfolgen, wie es für dich weiter geht. Ich freue mich, wenn wir uns wiederhören.


Lene: Das würde mich auch freuen.


Marret: Vielen, vielen Dank!


Lene: Danke dir Marret.





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